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Zur aktuellen Situation des Schwarzstorchs im Fichtelgebirge (Oberfranken)

Brutmännchen "Torres" bewacht seinen Nachwuchs an einem traditionellen Brutplatz im Zentrum des Fichtelgebirges. Der Bursche wurde...

Friday, February 03, 2017

Die Talfahrt des Schwarzstorchs in Mecklenburg-Vorpommern

Der Schwarzstorch zählt unter den heimischen Brutvogelarten gegenwärtig zur gefährdetsten Anhang 1 - Großvogelart der EU-Vogelschutzrichtlinie innerhalb des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (M-V).
Schritten zwischen 2002 bis 2009 noch 13 bis 16 Paare in M-V regelmäßig zur Brut, so offenbarte das im Nordosten von Deutschland seit Jahrzehnten systematisch untersuchte Areal seit 2010 einen alarmierenden Bestandsrückgang. Mit gegenwärtig nur noch drei bis fünf reproduzierenden Brutpaaren erreichte das vom Schwarzstorch traditionell erschlossene Brutareal nunmehr seinen absoluten Tiefpunkt! 
Als besonders akut und im engen Zusammenhang stehend, sind vor allem die signifikanten Einbußen beim Erfolgs- und Jungvogelanteil innerhalb dieser Brutpopulation zu werten (siehe hierzu die nachfolgenden Diagramme).
Die Ursachen für diesen Negativ-Trend können nur mittels einer sehr komplexen Betrachtungsweise entschlüsseln werden.
Neben einer geografisch als zunehmend kritisch zu beleuchtenden Randlagendynamik der Brutpopulation, mit ansteigend isolierten Einzel-Vorkommen, diese wiederum eng verknüpft mit permanenten Gefahrenmomenten und erhöhten Mortalitätsraten von Schwarzstörchen im ersten und zweiten Kalenderjahr während der Zug- und Überwinterungsperioden, kommt schwerpunktmäßig insbesondere die ungleichmäßige Verfügbarkeit/ Verteilung geeigneter Schwarzstorch-Nahrungshabitate in M-V allerorts zum Tragen.





Die ganzjährig wasserführende Schaale zählt mit ihrer in Teilabschnitten naturnahen Habitat-Ausstattung zu den wenigen Fließgewässern in M-V, die für den Schwarzstorch als bedeutungsvolles Nahrungshabitat infrage kommen.
Die Abbildung hebt dabei deutlich die naturnahe Gewässerdynamik mit einem hohen Totholz-Anteil, typischen Unterwasserpflanzengesellschaften und wiederholt kiesig-grobsandigen Sohlstrukturen hervor. Ideale Voraussetzungen für charakteristische Laichplätze (Kiesbett-Laicher) und Unterstände für potentielle Nahrungstiere des Schwarzstorchs.