Der Schwarzstorch zählt unter den heimischen Brutvogelarten gegenwärtig
zur gefährdetsten Anhang 1 - Großvogelart der EU-Vogelschutzrichtlinie innerhalb
des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (M-V).
Schritten zwischen 2002 bis 2009 noch 13 bis 16 Paare in M-V
regelmäßig zur Brut, so offenbarte das im Nordosten von Deutschland seit
Jahrzehnten systematisch untersuchte Areal seit 2010 einen alarmierenden Bestandsrückgang.
Mit gegenwärtig nur noch drei bis fünf reproduzierenden Brutpaaren erreichte
das vom Schwarzstorch traditionell erschlossene Brutareal nunmehr seinen
absoluten Tiefpunkt!
Als besonders akut und im engen Zusammenhang stehend,
sind vor allem die signifikanten Einbußen beim Erfolgs- und Jungvogelanteil innerhalb
dieser Brutpopulation zu werten (siehe hierzu die nachfolgenden Diagramme).
Die Ursachen für diesen Negativ-Trend können nur mittels
einer sehr komplexen Betrachtungsweise entschlüsseln werden.
Neben einer geografisch als zunehmend kritisch zu beleuchtenden Randlagendynamik
der Brutpopulation, mit ansteigend isolierten Einzel-Vorkommen, diese wiederum eng
verknüpft mit permanenten Gefahrenmomenten und erhöhten Mortalitätsraten von Schwarzstörchen
im ersten und zweiten Kalenderjahr während der Zug- und Überwinterungsperioden,
kommt schwerpunktmäßig insbesondere die ungleichmäßige Verfügbarkeit/
Verteilung geeigneter Schwarzstorch-Nahrungshabitate in M-V allerorts zum Tragen.
Die ganzjährig wasserführende Schaale zählt mit ihrer in
Teilabschnitten naturnahen Habitat-Ausstattung zu den wenigen Fließgewässern in M-V, die für den Schwarzstorch als bedeutungsvolles
Nahrungshabitat infrage kommen.
Die Abbildung hebt dabei deutlich die naturnahe Gewässerdynamik
mit einem hohen Totholz-Anteil, typischen Unterwasserpflanzengesellschaften und
wiederholt kiesig-grobsandigen Sohlstrukturen hervor. Ideale Voraussetzungen
für charakteristische Laichplätze (Kiesbett-Laicher) und Unterstände für potentielle Nahrungstiere des Schwarzstorchs.